Im idyllischen Piestingtal, genauer gesagt im niederösterreichischen Wopfing, setzt das renommierte Bauunternehmen Baumit auf modernste Technologie, um seine Produktionsprozesse zu optimieren. Die Einführung der sogenannten eMPC-Technologie (enhanced Model Predictive Control) markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Produktion. Doch was steckt hinter dieser technologischen Innovation, die nicht nur den Energieverbrauch, sondern auch den CO₂-Ausstoß erheblich reduziert?

Die neue Ära der Kalksteintrocknung

Baumit, ein führendes Unternehmen in der Baubranche, hat in seinem Stammwerk in Wopfing eine innovative Regelung des Kalksteintrockners implementiert. Diese Technologie ermöglicht es, jährlich rund 600 MWh Erdgas einzusparen und die CO₂-Emissionen um etwa 145 Tonnen zu senken. Um dies in Relation zu setzen: Diese Einsparungen entsprechen dem jährlichen Wärmebedarf von etwa 40 Haushalten.

Die eMPC-Technologie, entwickelt von der Grazer Firma AutomationX, basiert auf einem thermodynamischen Modell, das kontinuierlich die optimale Ablufttemperatur berechnet und den Brenner entsprechend steuert. Dadurch wird die Trocknung des Kalksteins nicht nur effizienter, sondern auch ressourcenschonender, ohne dabei die Qualität zu beeinträchtigen.

Ein Jahr der Überwachung

Nach einem einjährigen Monitoring konnte Baumit die positiven Prognosen bestätigen. Die intelligente Steuerung sorgt für eine präzise Anpassung des Energieeinsatzes an die tatsächliche Feuchtigkeit des Kalksteins. Dies verhindert Überhitzungen und gewährleistet eine gleichbleibend hohe Qualität des Endprodukts. Manfred Tisch, technischer Geschäftsführer der Baumit GmbH, zeigt sich erfreut über die Ergebnisse: „Die einjährige Messphase zeigt deutlich, dass unsere Erwartungen an die Energieeinsparung erfüllt wurden.“

Ein Blick in die Zukunft: Peggau als nächster Schritt

Die Erfolgsgeschichte aus Wopfing soll nun auch im steirischen Werk in Peggau fortgesetzt werden. Hier wurde bereits 2024 eine Potentialanalyse durchgeführt, um die Kalksteintrocknung ebenfalls mit der eMPC-Regelungstechnologie zu optimieren. Die Investitionskosten für dieses Projekt belaufen sich auf etwa 135.000 Euro, und die Inbetriebnahme ist für Anfang 2026 geplant.

Gerhard Philipp, verantwortlich für Umwelt- und Verfahrenstechnik bei Baumit, erwartet auch hier beachtliche Einsparungen: „Wir erwarten im Werk Peggau eine Energieeinsparung von rund 400 MWh Erdgas pro Jahr, was einer Reduktion von etwa 100 Tonnen CO₂ entspricht.“

Ökonomischer und ökologischer Fortschritt

Für Baumit ist nachhaltiges und ressourcenschonendes Handeln ein zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Das Unternehmen erwirtschaftete 2024 in Österreich einen Umsatz von 287 Millionen Euro und beschäftigt 690 Mitarbeiter. Die Investition in moderne Technologien ist ein klares Bekenntnis zu ökologischer Verträglichkeit und sozialer Verantwortung.

  • Baumit setzt auf nachhaltige Produktionstechnologien
  • Jährliche Einsparung von 600 MWh Erdgas in Wopfing
  • Reduktion von CO₂-Emissionen um 145 Tonnen
  • Erweiterung der Technologie auf Werk Peggau geplant
  • Investitionskosten von 160.000 Euro in Wopfing und 135.000 Euro in Peggau

Die Bedeutung für die Baubranche

Die Einführung der eMPC-Technologie bei Baumit könnte als wegweisend für die gesamte Baubranche angesehen werden. In einer Zeit, in der der Druck zur Reduzierung von CO₂-Emissionen und zur Steigerung der Energieeffizienz wächst, bietet diese Technologie eine Lösung, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll ist.

Ein Branchenexperte kommentiert: „Die Implementierung solcher Technologien könnte die Art und Weise, wie Baustoffe produziert werden, revolutionieren. Es ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Bauwirtschaft.“

Vergleich mit anderen Bundesländern

Während Baumit in Niederösterreich und der Steiermark aktiv ist, stellt sich die Frage, wie andere Bundesländer auf solche Innovationen reagieren. In Oberösterreich beispielsweise gibt es ähnliche Bestrebungen, die Energieeffizienz in der Industrie zu steigern. Dort wird jedoch verstärkt auf Solarenergie gesetzt, um den Energieverbrauch zu senken.

Konkrete Auswirkungen auf die Bürger

Für die Bürger bedeutet diese Entwicklung nicht nur eine Reduktion der Umweltbelastung, sondern auch eine potenzielle Senkung der Energiekosten. Wenn Unternehmen wie Baumit ihre Produktionskosten durch Energieeinsparungen senken können, könnte dies langfristig auch zu niedrigeren Preisen für Endverbraucher führen.

Ein Umweltaktivist merkt an: „Solche Maßnahmen sind entscheidend, um die Klimaziele zu erreichen und gleichzeitig die Wirtschaft zu stärken. Es zeigt, dass Umweltschutz und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können.“

Ein Blick auf die Zahlen

Die Investition von insgesamt 295.000 Euro in die Optimierung der Kalksteintrocknung in Wopfing und Peggau zeigt, dass Baumit bereit ist, erhebliche finanzielle Mittel in die Hand zu nehmen, um seine Umweltbilanz zu verbessern. Die erwarteten Einsparungen von insgesamt 1.000 MWh Erdgas pro Jahr und die Reduktion von 245 Tonnen CO₂ sind beeindruckende Zahlen, die die Bedeutung dieser Maßnahmen unterstreichen.

Ein Branchenanalyst prognostiziert: „Wenn mehr Unternehmen in der Baubranche diese Technologien übernehmen, könnten die kumulativen Effekte erheblich zur Reduzierung der nationalen CO₂-Emissionen beitragen.“

Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung

Baumits Engagement für nachhaltige Produktionstechnologien ist ein positives Beispiel für andere Unternehmen in der Baubranche. Die Kombination aus ökonomischem Fortschritt und ökologischem Bewusstsein zeigt, dass es möglich ist, wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung zu vereinen. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob andere Unternehmen diesem Beispiel folgen und ebenfalls in nachhaltige Technologien investieren werden.

Für weitere Informationen über Baumits Nachhaltigkeitsinitiativen besuchen Sie hier.