In der Welt der Informationstechnologie gibt es immer wieder Momente, die Geschichte schreiben. Einer dieser Momente fand kürzlich in Wien statt, als Georgia Avarikioti, eine herausragende Forscherin der Technischen Universität Wien, den prestigeträchtigen Hedy-Lamarr-Preis 2025 erhielt. Dieser Preis, der mittlerweile zum achten Mal verliehen wird, würdigt die außergewöhnlichen Leistungen von Frauen in der IT-Branche. Doch wer ist diese bemerkenswerte Frau, die mit ihrer Arbeit die Zukunft der Blockchain-Technologie neu definiert?
Ein Blick auf die Preisträgerin
Georgia Avarikioti ist eine Wissenschaftlerin, deren Arbeit die Bereiche Kryptographie, verteilte Systeme und Spieltheorie vereint. Ihr Ziel: die Entwicklung sicherer, skalierbarer und interoperabler Blockchain-Infrastrukturen. Diese Technologien sollen als sichere, zensurfreie und universell zugängliche Instrumente etabliert werden, die den globalen Informations- und Werteaustausch revolutionieren können.
„Es ist mir eine große Ehre, den Hedy-Lamarr-Preis der Stadt Wien entgegenzunehmen“, sagte Avarikioti bei der Preisverleihung, die im Rahmen der Digital Days am 15. Oktober stattfand. „Aber wenn wir Hedy Lamarr wirklich würdigen wollen, dann darf die nächste Generation von Frauen nicht um einen Platz am Tisch kämpfen müssen. Die Tür sollte bereits weit offenstehen.“
Die Bedeutung des Hedy-Lamarr-Preises
Der Hedy-Lamarr-Preis ist nicht nur eine Anerkennung für bahnbrechende Leistungen im Bereich der IT-Forschung, sondern unterstreicht auch die entscheidende Rolle von Frauen in der Gestaltung der digitalen Zukunft. Digitalisierungsstadträtin Barbara Novak betonte, dass die Forschungserkenntnisse von Avarikioti eine wesentliche Lücke in den Sicherheitsgrundlagen von Blockchain-Systemen schließen. „Ihr Ansatz verbindet tiefgreifende theoretische Innovation mit konkretem Einfluss auf Industrie und Open-Source-Ökosysteme“, so Novak.
Ein Vorbild für kommende Generationen
Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál hob hervor, wie wichtig Vorbilder wie Avarikioti für junge Frauen sind. „Gerade Mädchen und junge Frauen brauchen Vorbilder, die ihnen zeigen, welche Möglichkeiten ihnen in Wien geboten werden und welche Wege ihnen offen stehen“, sagte Gaál. Der Hedy-Lamarr-Preis zeigt, dass Digitalisierung und Innovation keine Geschlechtsgrenzen kennen.
Georgia Avarikiotis Weg zur Exzellenz
Die akademische Laufbahn von Avarikioti begann in Athen, wo sie Bauingenieurwesen studierte. Danach folgte ein Master in Logik, Algorithmen und Informatik. Ihren PhD zu Blockchain-Skalierungsprotokollen verfasste sie an der renommierten ETH Zürich. Nach einem Forschungsaufenthalt in den USA forscht Avarikioti seit 2022 in Wien am Institut für Informatik der TU Wien, wo sie den Blockchain Hub leitet.
„Die Forschung von Frauen wie Georgia Avarikioti bereichert nicht nur die Wissenschaft, sondern schafft auch neue Innovationen, die im Sinne des Digitalen Humanismus zu einer sicheren digitalen Zukunft beitragen“, betonte Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler.
Einfluss auf die IT-Branche
Georgia Avarikioti überzeugt nicht nur als herausragende Forscherin in den Bereichen Blockchain-Skalierbarkeit, Interoperabilität und Integrationsfähigkeit, sondern auch durch ihr Engagement, Technologie und Forschung inklusiver zu gestalten. „Mit ihren wissenschaftlichen Beiträgen sowie ihrem Einsatz für Diversität und Mentoring verkörpert sie in besonderer Weise die Exzellenz und Vorbildfunktion, die dieser Preis auszeichnet“, erklärte ein Jurymitglied.
Über den Hedy-Lamarr-Preis
Die Stadt Wien verleiht den Hedy-Lamarr-Preis jedes Jahr gemeinsam mit DigitalCity.Wien und UIV Urban Innovation Vienna. Diese Initiative zielt darauf ab, Wien zur digitalen Hauptstadt zu machen. Eine unabhängige Fachjury bestimmt die Preisträgerin, die dann wiederum automatisch Mitglied der Jury wird. Die feierliche Preiszeremonie findet traditionell im Rahmen der Digital Days statt.
Ein Blick auf die bisherigen Preisträgerinnen
- 2018: Verena Fuchsberger-Staufer (Universität Salzburg) – Spannungsfeld Informatik und Sozialwissenschaften
- 2019: Martina Lindorfer (TU Wien) – Gefahren im Internet und Schutz der Privatsphäre
- 2020: Laura Nenzi (TU Wien) – Künstliche Intelligenz – Funktionsweise
- 2021: Johanna Pirker (TU Graz) – Künstliche Intelligenz, Virtual Reality, Games und Human-Computer Interaction
- 2022: Shpiponja Ahmetaj (TU Wien) – Automatische Sicherstellung der Datenqualität im Web
- 2023: Maria Eichlseder (TU Graz) – Sicherheit und Effizienz bei kryptographischen Algorithmen
- 2024: Laura Koesten (Universität Wien) – Daten und Algorithmen für alle verständlich machen
Ein Ausblick in die Zukunft
Die Arbeit von Georgia Avarikioti zeigt, dass die Zukunft der Blockchain-Technologie in sicheren, skalierbaren und interoperablen Systemen liegt. Diese Systeme könnten den globalen Informations- und Werteaustausch revolutionieren. Doch um dies zu erreichen, müssen wir die Rolle von Frauen in der IT-Branche stärken und ihnen die gleichen Chancen bieten.
„Die Zukunft der Technologie ist offen, fair und inklusiv“, sagt Avarikioti. „Wir müssen sicherstellen, dass die nächste Generation von Frauen nicht um ihren Platz in der IT-Branche kämpfen muss. Die Tür sollte bereits weit offenstehen.“
Die Auszeichnung von Georgia Avarikioti mit dem Hedy-Lamarr-Preis ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung und zeigt, dass Wien ein Vorreiter in der Förderung von Frauen in der IT ist. Mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement inspiriert Avarikioti nicht nur junge Frauen, sondern auch die gesamte IT-Branche, über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Wege zu gehen.
Weitere Informationen zum Hedy-Lamarr-Preis und den Aktivitäten der DigitalCity.Wien finden Sie hier.