Am vergangenen Samstag wurde in Zwentendorf ein Meilenstein in der Kinderbetreuung gesetzt. Mit der feierlichen Eröffnung des erweiterten Kindergartens in Erpersdorf und der Anbindung von zwei neuen Tagesbetreuungseinrichtungen wird die „blau-gelbe Betreuungsoffensive“ in Niederösterreich auf ein neues Level gehoben. Doch was bedeutet das für die Familien vor Ort und welche Auswirkungen hat es auf die gesamte Region?
Ein Blick hinter die Kulissen der Betreuungsoffensive
Die „blau-gelbe Betreuungsoffensive“ wurde im Herbst 2022 ins Leben gerufen und gilt als die größte familienpolitische Initiative in Niederösterreich. Ziel ist es, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und die frühkindliche Bildung zu fördern. Die Initiative sieht vor, dass der Vormittag kostenfrei und der Nachmittag zu erschwinglichen Preisen angeboten wird, um Eltern finanziell zu entlasten.
Die Zahlen sprechen für sich
Laut dem kürzlich veröffentlichten Monitoring-Bericht der Statistik Austria für das Berichtsjahr 2024/25 liegt die Besuchsquote der drei- bis fünfjährigen Kinder in Kindertagesheimen in Niederösterreich bei beeindruckenden 98,2 %. Dies ist die höchste Quote im Vergleich aller österreichischen Bundesländer. Auch bei den null- bis zweijährigen Kindern ist ein Anstieg zu verzeichnen, mit einer Besuchsquote von 38,6 %, was einem Plus von 3,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Die Zahlen verdeutlichen nicht nur den Erfolg der Initiative, sondern auch die Notwendigkeit solcher Projekte. Eine hohe Besuchsquote ist nicht nur ein Indikator für die Akzeptanz der Angebote, sondern auch für die Qualität der Betreuung, die in Niederösterreich geboten wird.
Warum Zwentendorf eine Vorreiterrolle einnimmt
Zwentendorf hat sich mit dem Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen als Vorreiter in der Region positioniert. Zwei zusätzliche Kindergartengruppen wurden an den bestehenden Kindergarten in Erpersdorf angebaut. Darüber hinaus wurden zwei neue Tagesbetreuungseinrichtungen geschaffen, die die bisherige Tagesbetreuung aus der Volksschule ausgliedern und an den Kindergarten anbinden.
Diese Erweiterungen sind nicht nur eine Investition in die Infrastruktur, sondern auch in die Zukunft der Kinder und Familien in der Region. Der Ausbau wird durch den Schul- und Kindergartenfonds mit einer Zinsförderung von über einer Million Euro unterstützt.
Experten loben die Initiative
Ein fiktiver Experte für frühkindliche Bildung erklärt: „Die Investition in die frühkindliche Bildung ist eine der effektivsten Maßnahmen, um langfristig die Bildungs- und Berufschancen der Kinder zu verbessern. Projekte wie die in Zwentendorf sind ein Paradebeispiel dafür, wie durchdachte politische Maßnahmen einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben können.“
Die Rolle der Gemeinden
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Betreuungsoffensive ist das Engagement der Gemeinden. Seit dem Start der Initiative sind 483 neue Gruppen in Betrieb gegangen, darunter 3.626 Kindergartengruppen in 1.100 Landeskindergärten und 620 Gruppen für Tagesbetreuungseinrichtungen (TBE). Für 555 dieser Gruppen wurde bereits ein erhöhter Fördersatz von 48,8 % beschlossen.
Dank der Kooperationen zwischen den Gemeinden können bereits 99 % der Gemeinden den ersten Zweijährigen einen Betreuungsplatz anbieten. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die Betreuung flächendeckend und bedarfsgerecht zu gestalten.
Finanzielle Aspekte und Förderungen
Die Betreuungsoffensive wird bis Ende 2027 laufen, mit einem Gesamtvolumen von 750 Millionen Euro, das vom Land Niederösterreich und seinen Gemeinden bereitgestellt wird. Das zugesagte Fördervolumen des Landes beträgt beeindruckende 163 Millionen Euro. Diese finanziellen Mittel sind entscheidend, um die Infrastruktur auszubauen und die Qualität der Betreuung zu gewährleisten.
Auswirkungen auf die Familien
Für die Familien in Zwentendorf und Umgebung bedeutet der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen eine erhebliche Erleichterung. Eltern können nun Beruf und Familie besser vereinbaren, da die Betreuung ihrer Kinder gesichert ist. Zudem profitieren die Kinder von einer qualitativ hochwertigen frühkindlichen Bildung, die ihre Entwicklung positiv beeinflusst.
Ein fiktiver Elternteil äußert sich dazu: „Die Erweiterung der Kinderbetreuungseinrichtungen in unserer Gemeinde ist ein großer Gewinn für uns. Wir können unseren beruflichen Verpflichtungen nachkommen, ohne uns Sorgen um die Betreuung unserer Kinder machen zu müssen.“
Ein Ausblick in die Zukunft
Die „blau-gelbe Betreuungsoffensive“ wird auch in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle in der Familienpolitik Niederösterreichs spielen. Ziel ist es, die Schließtage in den Kindergärten weiter zu reduzieren und die Öffnungszeiten bedarfsgerecht zu verlängern. Die bisherigen Erfolge zeigen, dass das Land Niederösterreich auf dem richtigen Weg ist, um eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung zu gewährleisten.
In den kommenden Jahren wird es entscheidend sein, die Infrastruktur weiter auszubauen und die Qualität der Betreuung kontinuierlich zu verbessern. Die Initiative in Zwentendorf ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung und könnte als Modell für andere Regionen in Österreich dienen.
Weitere Informationen zur „blau-gelben Betreuungsoffensive“ und den aktuellen Entwicklungen finden Sie auf der Webseite des Amts der Niederösterreichischen Landesregierung.