Aufregung in der Hauptstadt: Der Weltkongress für Psychotherapie zieht vom 16. bis 19. Juli 2025 die Aufmerksamkeit der globalen Wissenschaftselite auf die Sigmund Freud PrivatUniversität in Wien. Mit einem hochkarätigen Symposium, das am 18. Juli unter dem Titel „Technological Humanism in Healthcare“ stattfindet, wird die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen beleuchtet. Experten diskutieren nicht nur die technischen Aspekte, sondern auch die ethischen Implikationen, die mit dem Einsatz von KI einhergehen.
Was ist Künstliche Intelligenz?
Bevor wir tiefer in die Diskussion eintauchen, lassen Sie uns den Begriff Künstliche Intelligenz (KI) erklären. KI bezeichnet die Fähigkeit von Maschinen, menschliche Intelligenz nachzuahmen. Das umfasst das Lernen aus Daten, das Erkennen von Mustern und das Treffen von Entscheidungen. KI wird bereits in vielen Bereichen eingesetzt, von der Spracherkennung bis zur medizinischen Diagnose.
Die Bedeutung des Symposiums
Das Symposium „Technological Humanism in Healthcare“ ist ein Highlight des Kongresses. Hierbei geht es nicht nur um die Frage, wie KI die Effizienz im Gesundheitswesen steigern kann, sondern auch um die grundlegenden menschlichen Werte, die dabei nicht verloren gehen dürfen. Der Projektleiter Univ. Prof. Dr. Reinhold Popp warnt eindringlich davor, Technologien ohne humanistische Werte zu nutzen. Sein Appell: „Wenn wir es verpassen, unsere Technologien mit humanistischen Werten zu verbinden, riskieren wir nicht nur Fehlentscheidungen im Gesundheitssystem, sondern auch das Vertrauen der Menschen.“
Statistiken und Erkenntnisse
Eine Erhebung der Statistik Austria zeigt, dass 70 % der Österreicher wenig über KI wissen. Diese Unkenntnis birgt Risiken, besonders wenn Technologien zunehmend in gesundheitsrelevanten Bereichen eingesetzt werden. Die Herausforderung besteht darin, die Bevölkerung aufzuklären und gleichzeitig die Integration von KI ethisch zu gestalten.
Expertenmeinungen und Zukunftsaussichten
Mag. Marcus Wilding, Co-Autor eines Sammelbandes und Geschäftsführer des Gefäßforums Österreich, betont, dass im Gesundheitswesen nicht nur Effizienz, sondern vor allem Menschenwürde und Vertrauen im Vordergrund stehen müssen. Die digitale Transformation sollte nicht als Selbstzweck betrachtet werden, sondern als Chance für eine menschengerechte Weiterentwicklung des Gesundheitssystems. „Im Gesundheitswesen kann es nicht nur um Effizienz gehen, sondern in erster Linie um Menschenwürde und Vertrauen“, so Wilding.
Vergleich mit anderen Regionen
Ein Blick über die Grenzen zeigt, dass ähnliche Diskussionen weltweit geführt werden. In Deutschland etwa wird intensiv über den Einsatz von KI in der Pflege diskutiert, während in den USA bereits KI-gestützte Diagnosesysteme im Einsatz sind. Diese Entwicklungen bieten Chancen, werfen jedoch auch ethische Fragen auf.
Einfluss auf den Alltag der Bürger
Die Einführung von KI im Gesundheitswesen kann den Alltag der Bürger erheblich beeinflussen. Von der schnelleren Diagnose bis zur personalisierten Medizin – die Möglichkeiten sind vielfältig. Doch was bedeutet das für den Einzelnen? Experten warnen davor, dass ohne ausreichendes Verständnis und Vertrauen in KI die Akzeptanz dieser Technologien gefährdet ist.
Die Rolle der Politik
Die Politik steht vor der Herausforderung, Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Einsatz von KI im Gesundheitswesen regulieren. Diese müssen sicherstellen, dass ethische Standards eingehalten werden und die Technologien im Sinne der Bürger eingesetzt werden. Die Forschungskooperation von SFU und Gefäßforum Österreich zielt darauf ab, diese Fragen bis 2029 zu untersuchen und Entscheidungsträger zu informieren.
Fazit und Ausblick
Der Weltkongress für Psychotherapie in Wien bietet eine Plattform, um wesentliche Fragen zur Zukunft des Gesundheitssystems zu diskutieren. Die Integration von KI bietet große Chancen, muss jedoch sorgfältig und verantwortungsvoll gestaltet werden. Wie sich diese Technologien in den kommenden Jahren entwickeln und welche Rolle sie im österreichischen Gesundheitssystem spielen werden, bleibt abzuwarten. Klar ist: Der Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft ist entscheidend, um eine menschengerechte Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.