In einem dramatischen Schritt hat die österreichische Regierung den Familiennachzug für schutzberechtigte Personen praktisch auf Eis gelegt. Diese Entscheidung, die während einer hitzigen Sitzung des Innenausschusses verkündet wurde, sorgt für Aufregung und Diskussionen im ganzen Land.
Österreichs Asylpolitik unter Druck
Österreich sah sich in den letzten Jahren mit einer enormen Anzahl an Asylanträgen konfrontiert, insbesondere von Menschen aus Syrien und Afghanistan. Diese Entwicklung hat das Land in der EU an die Spitze der Aufnahme von Asylsuchenden katapultiert, direkt hinter Zypern. Doch mit den Schutzgewährungen kam eine weitere Herausforderung: Der Familiennachzug wurde zu einem brisanten Thema.
Ein radikaler Vorstoß der Regierung
Um die öffentliche Ordnung und die innere Sicherheit zu gewährleisten, beschlossen die Regierungsparteien ÖVP, SPÖ und NEOS, das Asylgesetz 2025 zu ändern. Diese Änderung erlaubt es den Behörden, die sechsmonatige Entscheidungsfrist für Asylanträge zu ignorieren, sofern die Regierung im Einklang mit dem Nationalrat die Gefährdung der öffentlichen Ordnung feststellt.
Die neue Regelung soll bis Ende September 2026 gelten. Bis dahin ist geplant, ein Kontingentsystem zu entwickeln, das sowohl die Aufnahmefähigkeit Österreichs als auch die durch die Europäische Menschenrechtskonvention garantierten Rechte berücksichtigt.
Dramatische Zahlen und deren Folgen
Abgeordneter Ernst Gödl von der ÖVP betonte, dass die Regierung bereits Erfolge erzielt habe: Im Vergleich zum Vorjahr, in dem 2.235 Personen über den Familiennachzug kamen, waren es in den ersten Monaten dieses Jahres nur 168. Dieser drastische Rückgang zeigt die Entschlossenheit der Regierung, die Zuwanderung zu kontrollieren.
Gödl wies darauf hin, dass Österreichs Kapazitäten im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich an ihre Grenzen gestoßen seien. Die hohe Zuwanderung habe diese Systeme überlastet. Zudem bereitet die steigende Jugendkriminalität, insbesondere bei unter 14-Jährigen, große Sorgen. Diese Problematik sei vor allem beim Familiennachzug von syrischen Staatsangehörigen spürbar.
Ein entschlossener Schritt in Brüssel
Am 5. März 2025 informierte der Innenminister die EU-Kommission über Österreichs Entscheidung, den Familiennachzug zu stoppen. Dieser Schritt unterstreicht die Dringlichkeit, mit der die Regierung das Thema angeht, um die Stabilität im Land zu sichern.
Ob diese Maßnahmen langfristig die gewünschten Ergebnisse bringen, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Österreich sendet ein starkes Signal an die EU und die Welt, dass es bereit ist, drastische Maßnahmen zu ergreifen, um die Herausforderungen der Migration zu bewältigen.