Eine neue Studie sorgt für Aufsehen: Die beliebten Verhütungspillen, die von Millionen Frauen weltweit eingenommen werden, könnten ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko bergen. Forscher der Europäischen Schlaganfall-Organisation warnen vor einem dreifach erhöhten Risiko für einen kryptogenen ischämischen Schlaganfall bei jungen Frauen, die kombinierte orale Kontrazeptiva verwenden.

Verhütungspillen unter Verdacht!

Auf der Konferenz der Europäischen Schlaganfall-Organisation (ESOC) 2025 in Helsinki wurden alarmierende Forschungsergebnisse präsentiert. Der kryptogene ischämische Schlaganfall, ein Schlaganfall ohne erkennbare Ursache, könnte bei Frauen, die die Pille nehmen, häufiger auftreten. Besonders betroffen sind junge Frauen zwischen 18 und 49 Jahren, wie die Studie „Searching for Explanations for Cryptogenic Stroke in the Young“ (SECRETO) zeigt.

Was steckt hinter den besorgniserregenden Zahlen?

Die Untersuchung, die in 14 europäischen Zentren durchgeführt wurde, verglich 268 Frauen mit Schlaganfällen und 268 Frauen ohne. Das erschreckende Ergebnis: Frauen, die kombinierte orale Kontrazeptiva einnahmen, hatten eine um das Dreifache erhöhte Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden. Diese Entdeckung ist besonders brisant, da sie unabhängig von anderen Risikofaktoren wie Rauchen oder Bluthochdruck besteht.

Die Hauptautorin der Studie, Dr. Mine Sezgin von der Universität Istanbul, betont: „Unsere Ergebnisse bestätigen die Befürchtungen, dass hormonelle Verhütungsmittel das Schlaganfallrisiko erhöhen können. Die Verbindung bleibt stark, selbst wenn andere Risiken einbezogen werden.“

Welche Pillen sind betroffen?

Besonders häufig wurden Formulierungen auf Ethinylestradiol-Basis mit einer mittleren Dosis von 20 Mikrogramm eingenommen. Die Forscher betonen jedoch, dass weitere Studien nötig sind, um zu klären, ob bestimmte Formulierungen unterschiedliche Risiken bergen. Diese Erkenntnisse könnten entscheidend dabei helfen, Frauen besser über die Wahl ihrer Verhütungsmittel zu informieren.

Die Forscher raten Ärzten zur Vorsicht und empfehlen, das Schlaganfallrisiko bei Frauen, die die Pille nehmen, sorgfältig zu bewerten. Dr. Sezgin warnt: „Unsere Ergebnisse sollten Anlass sein, das Schlaganfallrisiko bei jungen Frauen sorgfältiger zu bewerten, insbesondere bei Frauen mit zusätzlichen Risikofaktoren.“

Weitere Informationen zur Studie finden Sie auf der Originalquelle.