Ein neuer Test von Greenpeace lässt den Appetit auf Paprikapulver schnell vergehen. Das beliebte Gewürz, das in vielen österreichischen Küchen zu finden ist, steht unter Verdacht, ein gefährlicher Pestizid-Cocktail zu sein. Ganze 37 verschiedene Spritzmittel wurden in 13 getesteten Proben entdeckt. Besonders brisant: In zwei Proben wurden die gesetzlich erlaubten Grenzwerte überschritten!

Alarmierende Pestizid-Funde in Paprikapulver

Der Greenpeace-Marktcheck hat aufgedeckt, dass alle konventionellen Paprikapulver, die in heimischen Supermärkten erhältlich sind, mit einer erschreckenden Anzahl von Pestiziden belastet sind. Diese Pestizide sind nicht nur gesundheitsschädlich, sondern auch umweltgefährdend. Besonders kritisch ist der Fund von zwölf Ackergiften, deren Einsatz in der EU aus gutem Grund verboten ist.

Gesundheitsrisiko durch verbotene Pestizide

Die nachgewiesenen Pestizide, darunter Thiamethoxam, Clothianidin und Chlorpyrifos, stehen im Verdacht, das Nervensystem zu schädigen, Krebs zu verursachen oder die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen. Doch damit nicht genug: Diese Giftstoffe sind auch eine Bedrohung für Bienen, Hummeln und Fische. Greenpeace fordert daher von den zuständigen Ministern, sich für strengere EU-weite Schutzstandards einzusetzen.

Besonders alarmierend: Das Paprikapulver „Las Hermanas scharf“ war 13 Mal stärker mit dem krebserregenden Anthrachinon belastet als erlaubt. Auch „Kotányi Paprika scharf“ fiel mit fast doppelt so viel Chlorfenapyr wie zulässig negativ auf.

Bio-Produkte als sichere Alternative?

Während die konventionellen Produkte mit einem gefährlichen Cocktail aus 10 bis 19 Wirkstoffen belastet sind, schneiden Bio-Produkte im Vergleich deutlich besser ab. Dennoch wurde in fast allen Proben – sowohl konventionell als auch biologisch – das Pestizid Chlorat gefunden. Dieses ist in der EU zwar als Pestizid verboten, könnte aber über Desinfektionsmittel und Trinkwasser in die Paprikapulver gelangen.

Die Hauptanbauländer für Paprika sind Spanien, Ungarn sowie Peru und China. Die Mehrzahl der getesteten Produkte stammt aus Spanien. Greenpeace appelliert an die österreichische Politik und die Supermarktketten, ihre Anstrengungen zu verstärken, um den Ausbau der biologischen Landwirtschaft und ein größeres Bio-Angebot zu fördern.

Die detaillierten Ergebnisse der Untersuchung finden Sie hier. Weitere Informationen und Bildmaterial stehen hier zur Verfügung.