Wien steht still, als die grausamen Verbrechen der NS-Aktion ‚T4‘ in den Mittelpunkt einer bewegenden Gedenkveranstaltung rücken. Die Veranstaltung erinnerte an die unvorstellbaren Leiden unzähliger Menschen mit Behinderung, die während des Nazi-Regimes brutal ermordet wurden.

Die dunkle Geschichte von Hartheim

In einer emotionalen Lesung teilte Schauspielerin Kristina Sprenger intime Einblicke in das Leben der Opfer. Die Biographien, die unter dem Titel ‚Lebensspuren‘ gesammelt wurden, enthüllten die tragischen Schicksale von Helene Adler, Vera Pour und Alexander Amman, die alle in der Tötungsanstalt Hartheim ihr Leben verloren.

Ein Ort des Grauens

Schloss Hartheim, einst ein Ort der Hoffnung, wurde zur tödlichen Falle für die wehrlosen Opfer. Historiker Florian Schwanninger, Leiter des Lern- und Gedenkorts Schloss Hartheim, betonte die Radikalität des nationalsozialistischen Systems, das mit Zwangssterilisationen begann und in einem Massenmord endete.

Erinnerungskultur im Fokus

Eine Podiumsdiskussion rief zur Bewahrung der Erinnerung auf. Marianne Schulze, Urenkelin eines Opfers, sprach über die schmerzhaften Entdeckungen ihrer Familiengeschichte. Auch Johann Andre und Lucia Bellolo teilten ihre bewegenden persönlichen Geschichten, die das Unfassbare greifbar machen.

Die Bedeutung der Vergangenheit für die Gegenwart

Die Veranstaltung unterstrich die Notwendigkeit, die Schrecken der Vergangenheit nicht zu vergessen. Bundesratspräsidentin Andrea Eder-Gitschthaler mahnte, dass die Jugend das Wissen um die Verbrechen der Vergangenheit erben müsse, um eine bessere Zukunft zu gestalten.

In einer Welt, die ständig mit neuen Herausforderungen konfrontiert ist, bleibt die Erinnerung an die Grausamkeiten von Hartheim ein Mahnmal gegen Ausgrenzung und Menschenverachtung. Die Gedenkstätte wird nicht nur als historischer Ort, sondern als lebendiger Appell für Menschlichkeit und Frieden gesehen.