Österreich hat es geschafft: 95 Prozent des Stromverbrauchs stammen mittlerweile aus erneuerbaren Quellen. Doch während sich die Nation über diesen Meilenstein freut, droht bereits das nächste Desaster am Horizont. Die von der E-Control präsentierten Zahlen für 2024 sind ein Triumph für den Klimaschutz, doch die politische Landschaft könnte alles zunichtemachen.
Von der Erfolgsgeschichte zur drohenden Katastrophe
Leonore Gewessler, Energiesprecherin der Grünen, jubelt über den enormen Erfolg: „Das ist ein großer Schritt in Richtung Klimaschutz und Energieunabhängigkeit!“ Noch 2022 lag der Anteil erneuerbarer Energien bei nur 75 Prozent. Der Anstieg ist das Ergebnis harter Arbeit und einer klugen Energiepolitik der Grünen, die in den letzten Jahren den Ausbau von Photovoltaik und Windkraft massiv vorangetrieben haben.
Der Traum vom grünen Strom
Dank des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes und stabilen Förderungen konnte die Photovoltaik in den Jahren 2023 und 2024 richtig durchstarten. Wind- und Sonnenenergie liefern jetzt rund 20 Prozent des heimischen Stroms. Doch was wie ein Märchen klingt, droht zum Alptraum zu werden.
Die neue Regierung auf Kollisionskurs
Gewessler schlägt Alarm: Der Kurswechsel der neuen Bundesregierung setzt die Erfolge aufs Spiel. Statt den grünen Weg weiterzugehen, drohen massive Kürzungen bei den Förderungen für die Energiewende. Die Umsatzsteuerbefreiung für Photovoltaik wird gestrichen, und die Investitionsförderung für PV-Anlagen wird radikal zusammengestrichen.
„Das ist ein Rückschritt mit Ansage!“, warnt Gewessler. Die PV-Branche befürchtet einen Einbruch um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Tausende Arbeitsplätze in zukunftsträchtigen Sektoren stehen auf dem Spiel.
Ein Appell für die Zukunft
Die Grünen fordern: Die Energiewende darf nicht abgebremst werden! Investitionen in Photovoltaik, Windkraft, Heizungstausch und thermische Sanierung sind unverzichtbar für den Klimaschutz und die Versorgungssicherheit. Ein leistungsfähiges Stromnetz ist der Schlüssel. Deshalb wurde das Elektrizitätswirtschaftsgesetz als Antrag im Nationalrat eingebracht. „Ein Beschluss ist längst überfällig!“, so Gewessler.
Die Zeit drängt. Österreich steht an einem Scheideweg. Wird die Regierung die Weichen für eine nachhaltige Zukunft stellen oder droht das Land in die energiepolitische Steinzeit zurückzufallen?