Die Pflege in Österreich steht vor einer dramatischen Wende: Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl schlägt Alarm und fordert eine radikale Reform der Pflegefinanzierung. Doch was bedeutet das für die Betroffenen?

Pflegeheime: Ein Luxus, den sich bald keiner mehr leisten kann?

Die Kosten für einen Platz im Pflegeheim sind schwindelerregend. Zwischen 6.000 und 8.000 Euro monatlich müssen aufgebracht werden, um einem Angehörigen die notwendige Betreuung zu gewährleisten. Doch die Finanzierung dieser Summen steht auf wackeligen Beinen.

Neue Vorschläge für die Finanzierung

Pressl begrüßt den Vorstoß der Landes-Sozialreferenten, die Pflegefinanzierung neu zu denken. Die Einbeziehung des 13. und 14. Pensionsbezugs in die Finanzierung könnte der Schlüssel zu einer nachhaltigen Lösung sein. Doch was bedeutet das für die Betroffenen?

Derzeit werden 80% des regulären Pensionsbezugs für die Pflegekosten einbehalten, während Urlaubs- und Weihnachtsgeld unberührt bleiben. Pressl argumentiert, dass die Einbeziehung dieser Gelder eine gerechte und notwendige Maßnahme wäre, um die Pflege auch in Zukunft finanzierbar zu halten.

Steigende Zahlen und wachsender Handlungsbedarf

Im Jahr 2022 befanden sich rund 96.000 Menschen in Österreich in stationärer Langzeitpflege – Tendenz steigend. Diese Entwicklung erfordert eine sachliche Diskussion über die Zukunft der Pflegefinanzierung. Pressl setzt auf Dialog und hat bereits Gespräche mit Kritikern vereinbart.

„Wir müssen langfristige und gerechte Lösungen finden“, appelliert Pressl und warnt davor, die Vorschläge der Landes-Sozialreferenten vorschnell abzulehnen.

Ein Aufruf zur gemeinsamen Verantwortung

Die Abschaffung des Pflegeregresses vor einigen Jahren hat die Angehörigen finanziell entlastet. Doch nun steht die Frage im Raum, wie die wachsenden Kosten der Pflegeheime gedeckt werden sollen. Pressl sieht die Einbeziehung des 13. und 14. Pensionsbezugs als fair und notwendig an, um der nächsten Generation eine würdige Pflege zu ermöglichen.

Der Österreichische Gemeindebund, der seit 1947 die Interessen der Gemeinden und Städte vertritt, unterstützt Pressls Vorstoß und fordert eine breite Debatte über die Zukunft der Pflegefinanzierung.

Die Zukunft der Pflege in Österreich steht auf dem Spiel. Wird der Vorschlag von Pressl und den Landes-Sozialreferenten die Lösung bringen, die so dringend benötigt wird? Die Zeit wird es zeigen.