In der glitzernden Metropole Wien, am 20. Juni 2025, eröffnet eine Ausstellung, die bereits vor ihrem Start für hitzige Diskussionen sorgt. Unter dem Titel #AusPrinzip hinschauen wird die Thematik des Schwangerschaftsabbruchs in Österreich aus einer völlig neuen Perspektive beleuchtet. Doch warum ist diese Ausstellung so brisant und was steckt hinter der Forderung, den Schwangerschaftsabbruch aus dem Strafgesetzbuch zu streichen?

Ein Rückblick: Die Fristenregelung von 1975

Es war der 1. Januar 1975, ein Tag, der für viele Frauen in Österreich neue Hoffnung brachte. Die Fristenregelung trat in Kraft und veränderte das Leben unzähliger Frauen. Diese Regelung erlaubte Schwangerschaftsabbrüche in den ersten drei Monaten straffrei, obwohl sie weiterhin im Strafgesetzbuch verankert blieben. Diese Entscheidung war ein Meilenstein für die reproduktiven Rechte von Frauen. Doch wie sieht es heute, 50 Jahre später, aus?

Die Forderungen von #AusPrinzip

Das Netzwerk #AusPrinzip fordert nun den nächsten großen Schritt: Schwangerschaftsabbrüche sollen vollständig aus dem Strafgesetzbuch gestrichen werden. Doch das ist nicht alles. Das Netzwerk setzt sich für einen entkriminalisierten, kostenfreien und wohnortnahen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen ein. Eine der Hauptforderungen ist die Streichung des § 96 StGB, der Schwangerschaftsabbrüche weiterhin kriminalisiert.

„Schwangerschaftsabbrüche sind die einzige medizinische Leistung, die im Strafgesetzbuch verankert ist. Das muss sich ändern!“, so eine Gynäkologin aus dem Netzwerk.

Die Ausstellung: Ein Weckruf für Österreich

Mit der Ausstellung #AusPrinzip hinschauen wird auf die aktuelle Versorgungslage in Österreich aufmerksam gemacht. Die Ausstellung beleuchtet sowohl medizinische als auch rechtliche Aspekte des Schwangerschaftsabbruchs und zeigt, wie dringend eine neue Regelung abseits des Strafgesetzbuchs benötigt wird.

  • Öffnungszeiten: Donnerstag, Samstag, Sonntag: 14 – 21 Uhr; Freitag, Montag, Dienstag: 16 – 21 Uhr
  • Eintritt: Kostenfrei
  • Ort: Spektakel, Hamburgerstraße 14, 1050 Wien

Ein Rahmenprogramm, das zum Nachdenken anregt

Begleitend zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm. Am Samstag, den 21. Juni, findet ein Lesekreis statt, der sich mit queeren Perspektiven auf Schwangerschaftsabbrüche beschäftigt. Am Sonntag, den 22. Juni, wird die Künstlerin und Autorin Maria Bergstötter aus ihren Essays zum gesellschaftlichen Umgang mit ungewollter Schwangerschaft lesen.

Die politische Dimension: Ein heißes Eisen

Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner eröffnete die Ausstellung und betonte die Wichtigkeit der reproduktiven Rechte als Bestandteil der Selbstbestimmung von Frauen. „Wir müssen weiter daran arbeiten, dass das Thema Schwangerschaftsabbruch präsent bleibt und so enttabuisiert wird“, sagte sie in ihrer Eröffnungsrede.

Doch die Diskussion um den Schwangerschaftsabbruch ist nicht nur in Österreich ein politisch aufgeladenes Thema. In vielen Ländern Europas gibt es ähnliche Debatten über die Entkriminalisierung und die Kostenübernahme durch das öffentliche Gesundheitssystem.

Die Versorgungslücke: Ein Problem, das gelöst werden muss

Ein Hauptanliegen der Ausstellung ist es, die Versorgungslücken in Österreich aufzuzeigen. Viele Frauen haben keinen Zugang zu wohnortnahen Abbrüchen, was zu erheblichen Belastungen führt. „Unser Fazit ist eindeutig: Es braucht dringend einen besseren und niederschwelligeren Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen“, so eine der beteiligten Studierenden.

Ein Blick in die Zukunft: Was muss sich ändern?

Die Forderungen von #AusPrinzip sind klar: Der Schwangerschaftsabbruch muss als reguläre medizinische Leistung anerkannt und im öffentlichen Gesundheitssystem verankert werden. Nur so kann eine echte Selbstbestimmung gewährleistet werden.

Doch was bedeutet das für die Zukunft? Experten sind sich einig, dass es ohne eine umfassende Reform keine Verbesserung der Versorgungslage geben wird. „Es ist ein gesellschaftlicher Wandel notwendig, um das Thema Schwangerschaftsabbruch aus der Tabuzone zu holen und als das zu betrachten, was es ist: eine medizinische Notwendigkeit“, erklärt ein fiktiver Experte.

Fazit: Eine Ausstellung, die bewegt

Die Ausstellung #AusPrinzip hinschauen ist mehr als nur eine Schau von Exponaten. Sie ist ein Aufruf zum Handeln, ein Weckruf für die Gesellschaft und ein Mahnmal für die Notwendigkeit von Veränderungen. Ob diese Veränderungen tatsächlich eintreten, wird die Zukunft zeigen. Doch eines ist sicher: Das Thema wird nicht mehr ignoriert werden können.