Ein Aufschrei geht durch Niederösterreich: Eine unangekündigte behördliche Kontrolle hat gestern die Giftmülldeponie Kettlasbrunn ins Visier genommen. Diese Deponie, betrieben von der Firma Zöchling, steht unter der Seveso-Richtlinie, die eine strenge Regulierung von gefährlichen Stoffen vorschreibt. Doch was sich hinter den Mauern der Deponie abspielt, sorgt für Entsetzen.
Gefährliche Enthüllungen bei Kettlasbrunn
Greenpeace schlägt Alarm! Die Umweltschutzorganisation fordert bei Unregelmäßigkeiten die sofortige Schließung der Anlage und eine umfassende Untersuchung möglicher Umweltschäden.
Giftmüll: Ein Risiko für alle
Stefan Stadler, Sprecher des Greenpeace Investigativ-Teams in Österreich, warnt: „Der in Kettlasbrunn angelieferte Giftmüll birgt ein enormes Gefahrenpotential für Mensch und Natur.“ Die Folgen unsachgemäßer Behandlung könnten verheerend sein, warnt Stadler. Schon in der Vergangenheit gab es in St. Pölten bei der Deponie „Am Ziegelofen“ ähnliche Probleme.
Greenpeace hat Hinweise auf problematische Zustände in Kettlasbrunn erhalten und seit Jahresbeginn mehrfach vor Ort recherchiert. Dabei wurden in den Randbereichen der Deponie Verbrennungsschlacken mit Plastikmüll und metallischem Hausrat entdeckt. Auch auf den umliegenden Getreidefeldern fanden sich Plastikverpackungen – ein deutlicher Hinweis auf eine mögliche Umweltgefährdung.
Ein skandalöses System?
Eine weitere brisante Entdeckung: In den letzten zwei Jahren hat Landeshauptfrau Mikl-Leitner die Genehmigungen für die Deponie drastisch erhöht. Das Volumen der Deponie stieg von einer auf drei Millionen Kubikmeter, die Menge des behandelten Giftmülls von 30.000 auf 250.000 Tonnen jährlich. Greenpeace-Sprecher Stadler kritisiert: „In Niederösterreich scheinen Genehmigungen wie Geschenke verteilt zu werden.“
Die Frage drängt sich auf: Wird hier der Schutz von Umwelt und Gesundheit wirtschaftlichen Interessen geopfert? Greenpeace fordert, die Landesregierung zur Verantwortung zu ziehen.
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