In einer aufrüttelnden Botschaft hat Volksanwalt Bernhard Achitz anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung die alarmierende Situation in Österreichs Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen angeprangert. Die Botschaft ist klar: Menschen mit Behinderungen müssen endlich die gleichen Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben erhalten!

Volksanwalt fordert drastische Maßnahmen

Achitz betont, dass die derzeitige Praxis, Menschen mit Behinderungen in Heimen oder ähnlichen Einrichtungen unterzubringen, nicht länger tragbar ist. „Es reicht nicht, bestehende Einrichtungen einfach zu verkleinern“, so Achitz. „Wir brauchen eine umfassende De-Institutionalisierungsstrategie, die den Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention entspricht.“

Die schockierenden Zustände in Österreich

Die Volksanwaltschaft hat in ihren Untersuchungen erschreckende Zustände aufgedeckt. Junge Menschen mit Behinderungen sind gezwungen, in Altersheimen zu leben, da es an geeigneten Versorgungsstrukturen fehlt. Eine Großeinrichtung in der Steiermark plant, bis 2045 noch immer 144 Plätze zu erhalten – weit entfernt von einer UN-konformen Lösung!

In Tirol wurde kritisiert, dass Jugendliche mit Behinderungen in einer Einrichtung leben, in der Schule und Freizeitmöglichkeiten unter einem Dach vereint sind. Dies erschwert ihre gesellschaftliche Teilhabe erheblich.

Österreich muss handeln!

Achitz fordert klare gesetzliche Neuregelungen mit einheitlichen Standards für ganz Österreich. „Es darf nicht wieder neun verschiedene Regelungen geben!“, warnt er. Die persönlichen Bedürfnisse der Betroffenen müssen im Zentrum stehen, und es braucht bundesweite Zielvorgaben, Fristen und Finanzierungsmodelle.

Der Bericht der Volksanwaltschaft an den Nationalrat enthält weitere Details zu den skandalösen Zuständen: Bericht lesen.

NGO-Forum: Menschenrechte trotz Sparpaket

Am 19. Mai wird die Volksanwaltschaft im Rahmen eines NGO-Forums das Thema „Human Rights First – trotz Sparpaket“ diskutieren. Trotz finanzieller Engpässe dürfen Menschenrechte nicht vernachlässigt werden. Der Fokus liegt auf den Rechten von Frauen und Menschen mit Behinderung. Medienvertreter sind eingeladen, um über die Zukunft der Menschenrechte zu diskutieren.

Die Botschaft ist eindeutig: Österreich steht in der Pflicht, Menschen mit Behinderungen ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung zu ermöglichen. Jetzt muss gehandelt werden, bevor es zu spät ist!