In einem aufsehenerregenden Vorstoß haben zwei niederösterreichische FPÖ-Abgeordnete gefordert, dass Trinkgelder nicht mehr dem Finanzministerium, sondern ausschließlich den Kellnern und Köchen zugutekommen sollen. Die hitzige Debatte bringt die Frage auf, warum die Regierung noch keine Maßnahmen ergriffen hat, um die hart arbeitenden Servicekräfte zu entlasten.
FPÖ will die Steuerlast auf Trinkgelder abschaffen
Die beiden FPÖ-Politiker, Philipp Gerstenmayer und Andreas Bors, machen kein Geheimnis aus ihrer Empörung über die aktuelle Praxis, Trinkgelder zu besteuern. In einer leidenschaftlichen Ansprache erklärten sie, dass Trinkgelder, auch bekannt als Tip, Maut oder Schmattes, ein Ausdruck der Zufriedenheit der Gäste seien und nicht in die Taschen des Finanzministeriums fließen dürften.
Trinkgeld als Anerkennung
Trinkgelder sind in der Gastronomie eine wichtige Einkommensquelle. Sie dienen nicht nur als finanzielle Anerkennung, sondern auch als Zeichen der Wertschätzung für die erbrachte Leistung. Laut Gerstenmayer und Bors seien die Sonntagsreden von Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer und anderen Entscheidungsträgern wenig hilfreich, solange keine konkrete Gesetzesänderung in Sicht ist.
Regierungsversäumnis oder bewusste Taktik?
Die FPÖ-Abgeordneten kritisieren scharf, dass eine Befreiung der Trinkgelder von Steuern und Sozialabgaben nicht längst Teil des Regierungsprogramms ist. Sie vermuten, dass entweder ein Versäumnis oder eine bewusste Taktik dahintersteckt, die Gastronomiemitarbeiter weiterhin zu belasten.
Die Forderung nach einer steuerlichen Entlastung der Trinkgelder ist nicht neu, aber die FPÖ macht nun gehörig Druck. Bleibt abzuwarten, ob die Regierung auf diesen Vorstoß reagieren wird oder ob die Diskussion im Sande verläuft.