Die Wiener Linien haben den Startschuss für ein bahnbrechendes Projekt gegeben: die Verlängerung der Straßenbahnlinie 18, die künftig als direkte Verbindung zwischen der U2 Stadion und der U3 Schlachthausgasse dienen wird. Mit einer Strecke von 3,1 Kilometern wird diese Verlängerung nicht nur die Bezirke 2 und 3 besser vernetzen, sondern auch ein Vorzeigeprojekt für umweltfreundliche Mobilität in Wien darstellen.

Ein Blick in die Zukunft des Wiener Öffi-Netzes

Ab Herbst 2026 wird die Straßenbahnlinie 18 als klimafreundliche Direktverbindung durch den malerischen Prater führen. Die Strecke wird entlang der Meiereistraße und Stadionallee verlaufen und sieben neue Haltestellen bieten, die den Umstieg auf zahlreiche andere öffentlichen Verkehrsmittel erleichtern. Diese Erweiterung ist ein entscheidender Schritt in der Weiterentwicklung des Wiener Öffi-Netzes, das bereits zu den größten der Welt zählt.

Historischer Kontext und Wiener Verkehrsnetz

Die Geschichte der Wiener Straßenbahnen reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, als die erste Pferdebahn eröffnet wurde. Seither hat sich das Netz kontinuierlich erweitert und modernisiert. Mit der Verlängerung der Linie 18 wird diese Tradition fortgesetzt und das Netz auf die Bedürfnisse der modernen Stadtentwicklung abgestimmt.

Die Vision von Ulli Sima

Ulli Sima, die Planungs- und Mobilitätsstadträtin, erklärte beim symbolischen Spatenstich: „Mit der Verlängerung der Linie 18 bauen wir das Wiener Öffi-Netz klimafit, effizient und zukunftssicher weiter aus. Wir schaffen eine neue Öffi-Direktverbindung zwischen dem 2. und 3. Bezirk, verbessern die Anbindung an neue Stadtentwicklungsgebiete und den Naherholungsraum Prater.“ Diese Aussage unterstreicht die Bedeutung des Projekts für die nachhaltige Stadtentwicklung.

Grüner Prater und neue Radwege

Ein bemerkenswerter Aspekt der neuen Strecke ist die Integration von 70 Metern Grüngleis im Bereich des Ernst-Happel-Stadions. Diese Maßnahme, zusammen mit der Pflanzung von 200 neuen Bäumen, soll das Stadtklima positiv beeinflussen. Darüber hinaus werden 2.150 Meter neue Radwege entlang der Strecke entstehen, was die nachhaltige Mobilität in Wien weiter stärkt.

Verkehrsberuhigung und Radwegausbau

Ab Juni 2025 wird der motorisierte Individualverkehr zwischen Lusthausstraße und Stadionbad eingeschränkt, um den Prater zu beruhigen und den Radverkehr zu fördern. Diese Verkehrsmaßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt.

Sechs Millionen Fahrgäste profitieren

Mit der neuen Strecke wird die Linie 18 zu einer zentralen Ost-West-Verbindung im Wiener Straßenbahnnetz. Gudrun Senk, Geschäftsführerin der Wiener Linien, erklärte: „Mit der Linie 18 schaffen wir eine starke Öffi-Tangente, die den Westen Wiens und den Hauptbahnhof direkt über die U2 Stadion mit dem Osten verbindet. Davon werden künftig sechs Millionen Fahrgäste profitieren.“

Ökologische Vorteile und CO₂-Einsparungen

Ein weiterer Vorteil der neuen Strecke ist die erwartete CO₂-Einsparung von bis zu 1.300 Tonnen pro Jahr. Diese Verlagerung vom Auto auf die Öffis ist ein wichtiger Beitrag zur Klimawende und zur Erreichung der städtischen Umweltziele.

Einbindung neuer Stadtentwicklungsgebiete

Die Verlängerung der Linie 18 wird nicht nur bestehende Verbindungen verbessern, sondern auch neue Stadtentwicklungsgebiete optimal anbinden. Wohnprojekte wie das Viertel Zwei, Schnirchgasse/TrIIIple und das Village im Dritten werden von der guten Anbindung profitieren.

Intelligente Stadtentwicklung

Selma Arapović von den NEOS Wien betont: „Mit der Verlängerung der Linie 18 stärken wir nicht nur das Öffi-Netz, sondern auch die klimafreundliche Verbindung zwischen zwei stark wachsenden Bezirken. So gelingt es, Stadtentwicklung, Klimaschutz und Lebensqualität intelligent zu verbinden.“

Die Linie 18 als Ausweichroute für die S-Bahn

Ein weiterer positiver Effekt der Linie 18 ist ihre Funktion als Alternativstrecke für die S-Bahn. Diese Entlastung wird besonders während der S-Bahn-Stammstreckensperre von Bedeutung sein und zur gleichmäßigen Auslastung des öffentlichen Verkehrsnetzes beitragen.

Entlastung des Bus- und U-Bahnverkehrs

Die Linie 18 wird zudem die Route der Buslinie 77A größtenteils übernehmen, was die Verbindung aufwertet und den Busverkehr entlastet. Diese Maßnahmen tragen zur Verbesserung der Mobilität und zur Reduzierung von Verkehrsstaus bei.

Baustellen und Verkehrsmaßnahmen

Während der Bauarbeiten zwischen Juni 2025 und Herbst 2026 wird es zu Verkehrsanpassungen kommen. Diese umfassen Sperrungen für den PKW-Verkehr und Umleitungen von Buslinien. Die Wiener Linien haben versichert, dass alle Maßnahmen rechtzeitig kommuniziert werden, um die Unannehmlichkeiten für die Bürger zu minimieren.

Zukunftsausblick

Mit der Fertigstellung der neuen Strecke der Linie 18 wird Wien einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung eines modernen und umweltfreundlichen Verkehrsnetzes erreicht haben. Dieses Projekt ist ein Beispiel dafür, wie städtische Mobilität und Umweltschutz Hand in Hand gehen können, um die Lebensqualität der Bürger zu verbessern.

Für weitere Informationen zur Verlängerung der Linie 18 besuchen Sie bitte die offizielle Webseite der Wiener Linien.