Ein Aufschrei geht durch Österreich: Die Regierung plant, das hart erkämpfte Verbot des Vollspaltenbodens in der Schweinehaltung aufzuheben. Stattdessen sollen kosmetische Änderungen eingeführt werden, die den Vollspaltenboden bis mindestens 2060 zementieren. Tierschützer sind entsetzt und protestieren lautstark.

Ein Rückschritt für den Tierschutz

Ab heute 16 Uhr ist es offiziell: Das Verbot des Vollspaltenbodens fällt. Mit Unterstützung der FPÖ wird die Regierung diese Maßnahme durch nichtssagende Anpassungen ersetzen, die den Tierschutz in den Hintergrund drängen. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) ist empört und hält vor dem Parlament ein 17 Meter langes Banner mit der Aufschrift „Das ist kein Vollspaltenboden-Verbot!“.

Eine Kampfansage an den Tierschutz

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch ist vor Ort und zeigt sich kämpferisch: „Das ist kein erster Schritt in die richtige Richtung, sondern ein extrem tierfeindlicher Rückschritt. Der Verfassungsgerichtshof, der die bisherigen Bestimmungen aufhebt, wird von der Regierung ignoriert, indem der Tierschutz noch weniger berücksichtigt wird.“

Balluch betont, dass der Kampf noch lange nicht vorbei ist: „Unsere Kampagne hat 2019 begonnen und wird weitergehen. Wir setzen uns für Stroh für Schweine ein und werden nicht aufhören, bis dieses Ziel erreicht ist. 92 % der Menschen wollen Stroh für Schweine, doch die Regierung verweigert es.“

ÖVP und Schweineindustrie unter Beschuss

Besonders scharf kritisiert Balluch die ÖVP und die Schweineindustrie. ÖVP-Bauernbundobmann Strasser habe sich öffentlich darüber gefreut, den Schweinen das Stroh verwehrt zu haben. Gleichzeitig fordere die Schweineindustrie Steuergelder, um den Vollspaltenboden weiter zu subventionieren. „In brutalerer Weise den Tierschutzgedanken mit Füßen zu treten, ist schwer vorstellbar!“, so Balluch.

Die VGT und andere Tierschutzorganisationen rufen die Bevölkerung dazu auf, den Protest zu unterstützen und sich gegen diese Entscheidung der Regierung zu stellen. Der heutige Tag markiert einen traurigen Punkt in der Geschichte des Tierschutzes in Österreich.