Der Umbau der Thaliastraße in Wien sorgt für hitzige Diskussionen und spaltet die Gemüter. Während die Stadt Wien an ihrem Plan festhält, wächst der Unmut unter den Anwohnern und Geschäftsleuten. Was steckt hinter dem umstrittenen Projekt?
28,1 Millionen Euro für breitere Gehsteige und weniger Parkplätze
Seit vier Jahren wird die Thaliastraße umgebaut, Gehsteige auf bis zu sechs Meter verbreitert und rund 300 Parkplätze entfernt. Diese Maßnahmen stoßen bei den Ottakringer Bürgern auf breite Ablehnung. Kritiker, angeführt von Stefan Trittner, Obmann der Volkspartei Ottakring, sprechen von einer unnötigen Steuergeldverschwendung. Die bisher angefallenen Kosten belaufen sich laut Stadträtin Sima und Bezirksvorsteherin Lamp auf mindestens 28,1 Millionen Euro – und das Projekt ist noch nicht abgeschlossen.
Geschäftsleute und Anrainer schlagen Alarm
Viele Geschäftsleute beklagen, dass Kunden ausbleiben, die früher mit dem Auto kamen. Auch Anrainer leiden unter dem Parkplatzmangel. Insbesondere ältere Menschen, Familien und Personen mit Behinderungen sind betroffen. Stefan Trittner kritisiert: „Die Verantwortlichen nehmen keine Rücksicht auf die Bedürfnisse der Mehrheit.“
Ein Modell ohne Wahlfreiheit?
Die SPÖ, die das Projekt maßgeblich vorantreibt, hat einen Antrag auf Bürgerbefragung abgelehnt. Trittner fordert mehr Parkplätze statt breiter Gehsteige und Sitzgelegenheiten, die seiner Meinung nach nur zu Trinkgelagen und Verschmutzung führen. Er plädiert für ein Verkehrskonzept, das allen Fortbewegungsarten gerecht wird.
Was bedeutet das für Ottakring?
Die Zukunft der Thaliastraße bleibt ungewiss. Während die Stadt Wien auf den Umbau setzt, um die Straße moderner und fahrradfreundlicher zu gestalten, sehen viele Ottakringer ihre Lebensqualität bedroht. Die kommenden Wahlen könnten zeigen, ob die Bürger mit den Entscheidungen der Stadtregierung einverstanden sind oder ob sie einen Kurswechsel wünschen.