Die Stadt Wien hat am Dienstag die Schwerpunkte ihres Haushaltsentwurfs für das Jahr 2026 vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen zur Sicherung des Wohlstands und zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen bleibt die Stadt ihrer sozialen Verantwortung treu und setzt auf strategische Investitionen.

Ein Blick auf die Budgetzahlen

Das Konsolidierungsvolumen des Budgets beträgt rund 2 Milliarden Euro. Ein Drittel dieser Summe wird durch zusätzliche Einnahmen, zwei Drittel durch Ausgabenkürzungen erreicht. Die Schwerpunkte des Budgets liegen auf Bildung, Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Innovation, Forschung und Standortpolitik.

Wohlstand und sozialer Zusammenhalt

Finanzstadträtin Barbara Novak betonte die Bedeutung des Budgets für den Wohlstand und den sozialen Zusammenhalt der Stadt. Trotz der Herausforderungen der wirtschaftlichen Lage bleibt das Ziel, Wohlstand zu sichern und den sozialen Zusammenhalt zu stärken, klar im Fokus.

NEOS-Wirtschaftssprecher Markus Ornig ergänzte, dass Einsparungen nicht bei den Kleinsten vorgenommen werden. Der beitragsfreie Kindergarten und die Gratis-Ganztagsschule bleiben erhalten, was besonders Familien entlastet.

Wien als Wirtschaftsstandort

Ein weiterer Schwerpunkt des Budgets ist die Stärkung Wiens als Wirtschaftsstandort. Die Stadt möchte ihre Rolle als Tourismus-, Forschungs- und Innovationsstandort ausbauen. Gezielte Investitionen in den Arbeitsmarkt, Digitalisierung, Life Sciences und Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz und Quantenforschung sollen die Konjunktur beleben.

Wien verzeichnet trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ein leichtes Wirtschaftswachstum von 0,4 %, während der Rest Österreichs einen Rückgang von 0,2 % verzeichnet. Auch das Bruttoregionalprodukt wächst stabil mit 2,2 % jährlich, und die Arbeitslosigkeit steigt unterdurchschnittlich.

Investitionen in Bildung und Gesundheit

Die Stadt setzt weiterhin auf Bildung und Gesundheitsversorgung. Der Ausbau von Primärversorgungseinrichtungen und regionalen Gesundheitszentren wird vorangetrieben. Auch das Spitäler-Bauprogramm bleibt bestehen, mit Neubauten und Erweiterungen in verschiedenen Kliniken.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Ausbildungsoffensive in der Pflege, mit dem Ziel, bis 2030 insgesamt 16.000 Pflegekräfte auszubilden. Diese Maßnahmen sollen die Gesundheitsversorgung langfristig sichern.

Soziale Maßnahmen und Klimaschutz

Wien bleibt seiner sozialen Verantwortung verpflichtet. Die Wohn- und Mietbeihilfe wird fortgesetzt, und der Wohnbauförderungsbeitrag wird erhöht. Auch im Bereich Klimaschutz setzt die Stadt auf Investitionen, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen.

Der Bau der U-Bahnlinie U5 wird planmäßig weitergeführt, und es gibt laufende Gespräche mit dem Bund über weitere Projekte. Die Stadt investiert in die Entsiegelung und Begrünung von Stadtteilen sowie in den Naturschutz.

Sparmaßnahmen und Reformen

Um das Budget zu konsolidieren, hat die Stadt beschlossen, die Förderung für Parteiakademien zu reduzieren und einige Bauprojekte zu verschieben. Dies betrifft unter anderem das Laaerbergbad und das Seestadt-Bad. Auch die Gebühren für Feuerwehr-Einsätze werden erhöht, wenn diese unbegründet in Anspruch genommen werden.

Der Wiener Gesundheitsverbund und der Fonds Soziales Wien tragen ebenfalls zur Konsolidierung bei, ohne die medizinische Versorgung zu gefährden. Die Mindestsicherung bleibt als Notfallnetz erhalten, wird jedoch strukturell angepasst, um eine nachhaltige Balance zwischen sozialer Verantwortung und finanzieller Stabilität sicherzustellen.

Ein Ausblick auf die Zukunft

Die Prognose für den Rechnungsabschluss 2025 liegt bei 3,2 Milliarden Euro. Für das kommende Jahr hat Wien rund 22 Milliarden Euro budgetiert. Die Stadt plant, ausgabenseitig ca. 1,35 Milliarden Euro einzusparen und einnahmenseitig ca. 350 Millionen Euro zusätzlich zu lukrieren.

Bis Mitte November soll ein detailliertes Zahlenwerk zum Budgetvoranschlag 2026 erstellt werden, und die öffentliche Auflage ist ab dem 14. November geplant. Die Stadt Wien zeigt sich optimistisch, dass die geplanten Maßnahmen den Wohlstand sichern und den sozialen Zusammenhalt stärken werden.