Ein schockierender Beschluss des Europäischen Parlaments sorgt für Aufruhr: Der Schutzstatus des Wolfs wurde von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft! Tierschützer und Experten sind entsetzt und warnen vor den katastrophalen Folgen dieser Entscheidung.
EU-Parlament opfert den Wolf – Ein gefährliches Signal!
Die Tierschutzorganisation Tierschutz Austria verurteilt den Schritt aufs Schärfste und sieht darin ein gefährliches Signal, das wissenschaftliche Erkenntnisse und geltendes EU-Recht ignoriert. Besonders für Österreich, wo der günstige Erhaltungszustand der Wolfspopulation noch längst nicht erreicht ist, stellt diese Herabstufung eine ernsthafte Bedrohung dar.
Rechtsbruch oder politischer Schachzug?
Obwohl die FFH-Richtlinie formal nicht geöffnet wurde, erfolgte die Herabstufung des Wolfs auf rechtlich fragwürdige Weise. Diese Entscheidung könnte als Präzedenzfall dienen und weitere politische Eingriffe in den Artenschutz ermöglichen. Laut Michaela Lehner, Leiterin der Stabstelle Recht von Tierschutz Austria, ist die Herabstufung ohne Erreichen eines günstigen Erhaltungszustands weder zulässig noch verantwortbar.
Österreich: Wenige Wölfe, viele Abschüsse
In Österreich gibt es derzeit nur fünf nachgewiesene Wolfsrudel, während für einen günstigen Erhaltungszustand mindestens 30 bis 50 erforderlich wären. Trotzdem hat Österreich in den letzten zwei Jahren mehr Wölfe getötet als Deutschland in über zwei Jahrzehnten. „Wir haben kein Wolfsproblem, sondern ein Abschussproblem“, so Leona Fux, Biologin und Artenschutzexpertin von Tierschutz Austria.
Populismus statt nachhaltiger Lösungen
Die meisten getöteten Tiere waren Durchzügler, was bedeutet, dass neue Wölfe zwangsläufig nachfolgen. Abschüsse führen lediglich zu populistischen Scheinerfolgen. Der wahre Lösungsweg liegt im bundesweiten, finanziell geförderten Herdenschutz, nicht in einer Symbolpolitik zulasten geschützter Arten.
Tierschutz Austria fordert daher ein Ende der pauschalen Abschüsse, ein wissenschaftlich fundiertes Wolfsmonitoring, flächendeckenden Herdenschutz und konsequente Strafverfolgung bei Wildtierkriminalität. Der Europäische Rat hat nun die Chance, diesen Fehler im Juni zu korrigieren und den Artenschutz in Europa zu stärken.