Ein dramatischer Aufschrei hallt durch Europa: Der WWF Österreich warnt eindringlich vor einer massiven Bedrohung für den Wolf und andere gefährdete Arten. Brüssel hat entschieden, den Schutzstatus des Wolfs in der EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie abzuschwächen. Diese Entscheidung könnte weitreichende Konsequenzen für den Naturschutz in der gesamten EU haben.
Ein gefährlicher Präzedenzfall
Die Naturschutzorganisation WWF Österreich erhebt schwere Vorwürfe gegen die EU. Christian Pichler, ein führender Experte des WWF, bezeichnet die Abschwächung des Schutzstatus als „gefährlichen Präzedenzfall“. Laut Pichler sei dies der völlig falsche Weg und könnte letztlich zu einer Aushöhlung des Naturschutzes in der EU führen – mit dramatischen Folgen für gefährdete Arten und Lebensräume.
Keine wissenschaftliche Grundlage
Die Entscheidung stößt auch bei Wissenschaftlern auf Unverständnis. Pichler betont, dass es aus wissenschaftlicher Sicht keine Grundlage für die Herabstufung gibt. In Österreich sind bereits über 80 Prozent der europarechtlich geschützten Arten und Lebensräume in keinem günstigen Erhaltungszustand. Naturzerstörung, Ressourcenausbeutung, die Klimakrise und Umweltverschmutzung setzen der Natur zusätzlich zu.
Die rechtliche Lage in Österreich
Obwohl die EU den Schutzstatus des Wolfs abgeschwächt hat, bleibt die rechtliche Vorgabe bestehen, dass der Wolf in einen günstigen Erhaltungszustand gebracht werden muss. Österreich ist mit seinen derzeit acht Rudeln weit davon entfernt. Eine reguläre Bejagung des Wolfes ist deshalb weiterhin ausgeschlossen, was auch der Europäische Gerichtshof im Juli 2024 bestätigt hat.
Die Botschaft des WWF ist klar: Europas Natur braucht mehr Schutz, nicht weniger. Es geht um die Sicherung unserer eigenen Lebensgrundlagen. Die Entscheidung der EU könnte der Anfang vom Ende für viele gefährdete Arten sein. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die EU auf die Warnungen des WWF hört oder ob weitere Schritte folgen, die den Naturschutz gefährden könnten.